Im Schatten Kants 2: Der Mandarin von Königsberg
Mit der Episode „Im Schatten Kants 1: Der Stein der Weisen“ starteten wir eine kleine Serie über Immanuel Kants Philosophie. Anlass ist sein dreihundertster Geburtstag – ein bedeutendes Datum für die deutsche Kulturlandschaft:
Denn zum einen identifizieren wir uns hierzulande mit Philosophie als einer gleichermaßen nationalen wie kosmopolitischen Domäne. Viele unserer Intellektuellen nahmen in der Vergangenheit für sich in Anspruch, durch die deutsche Sprache besonders qualifiziert zu sein, philosophisch zu „brillieren“.
Was mag dieser eigentliche Kantische Content und sein Konzept gewesen sein und wie werden wir in der öffentlichen Diskussion immer wieder hiervon abgelenkt? Mit diesen Fragen sind wir auf der Spur für den Gedankengang der auf den ersten Kant-Podcast folgenden Episoden. Wir betrachten anhand einiger herausragender historischer deutscher Intellektueller ein typisches Muster des Umgangs mit Kants Werk. Es handelt sich um eine Art „Erst Küssen und dann Schlagen“-Taktik, die folgendermaßen funktioniert: Autoren greifen Kants Kritiken auf, loben diese sozusagen als Leuchttürme philosophischen Bemühens, um diese dann rasch umzuwerfen und deren Fundament einzuplanieren, um darauf einen eigenen „Sprung“ in vermeintlich neue „intellektuelle Dimensionen“ auszuführen.
Illustrierte Textversion des Beitrags